Am 24. Oktober hiess es für uns Teilnehmer des SPC „Tschüss“ Beatenberg und „Privit“ Kiew (Ukraine). Gemeinsam mit dem Team der Bibelmission wollten wir eine Woche lang Gottes Liebe in die Welt hinaustragen. Doch wie macht man das, wenn man weder ukrainisch noch russisch spricht? Ganz praktisch! Jetzt war handeln angesagt.

Zu Beginn unserer Reise besuchten wir Familien mit behinderten Kindern und erfuhren dabei, dass Kinder mit Behinderung in der Ukraine eine Schande sind und von der Gesellschaft ausgeschlossen werden. Weil viele Väter deshalb ihre Familien verlassen, ärztliche Behandlungen sehr teuer sind und die Kinder ständig betreut werden müssen, kämpfen die meisten Familien ums Überleben. Staatliche Unterstützung gibt es kaum. Schon allein unsere Anwesenheit hat ihnen jedoch gezeigt „Wir werden nicht vergessen!“ und mit einer Tüte Lebensmittel war auch für die nächsten Wochen gesorgt. Wir waren erstaunt, wie dankbar die Mütter trotz allem für ihre Kinder waren und wie Gott auch diese Kinder gebrauchen kann, um ihre Familien näher zu sich zu ziehen. Wir haben erlebt und gehört, wie die Mitarbeiter nicht nur ihren Beruf, sondern ihr ganzes Leben mit Gott leben und wie sie die Dinge anpacken, die ihnen vor die Füsse fallen.

Dies erlebten wir auch bei Pastor Valentin, den wir zwei Tage lang bei einigen seiner Aufgaben begleiteten. Besonders eindrücklich waren dabei die Besuche bei den Menschen ausserhalb des Dorfes. So eine Armut hatten die wenigsten von uns bisher gesehen. Wir gaben Gottes Liebe in Form von abgedichteten Fenstern, gehacktem Holz, verlegten Stromleitungen, warmen Schuhen oder neuen Betten weiter. Wir haben dadurch nicht nur unseren eigenen Wohlstand mit neuen Augen gesehen, sondern auch unsere eigene Undankbarkeit.